Ob aus dem katholischen Jugendreferenten in Bubsheim + Königsheim (siehe Bericht unten vom 10.8.2005) zwischenzeitlich etwas geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Doch offensichtlich ist der Leidensdruck in Wehingen nun doch so groß geworden, dass nicht nur erfreulicherweise der Vertrag mit dem Schulsozialarbeiter Ingo Brehm bis April 2010(!) verlänger worden ist, sondern auch endlich die offene Jugendarbeit wieder angepackt werden soll.
Natürlich steht der Lichtblick mit seinen Erfahrungen auch weiterhin zur Verfügung. Die Ende 2002 noch vom damaligen Verbandsjugendreferenten Marc Molsner ausgearbeitete
Über den Artikel im Heuberger Bote
"Diözese stellt Jugendreferent ein"
vom 10. August 2005
Das hat es in der Diözese Rottenburg-Stuttgart so noch nicht gegeben: Arbeitgeber des Jugendreferenten, der künftig für Busheim und Königsheim zuständig sein wird, ist die katholische Kirchengemeinde. Der oder die neue JugendreferentIn soll weitgehend unabhängig und autonom handeln können.
Die Stelle soll in den kommenden Wochen ausgeschrieben werden. Grob umrissen sind bis jetzt die Aufgabengebiete des Jugendreferenten, der sich in einer 50 Prozent-Stelle um Bubsheimer und Königsheimer Jugendliche kümmern wird. In Königsheim soll ein Jugendtreff aufgebaut werden, der bereits existierende in Bubsheim soll begleitet werden, erklärt der. Jugendreferent des katholischen Dekanatsverbandes, Matthias Nippgen.
Schwerpunkt der Arbeit sei die Integration von russlanddeutschen Jugendlichen. "Alles Weitere ergibt sich", sagt Nippgen. Am Anfang stehe die Kontaktarbeit.
Die Aufteilung zwischen Königsheim und Bubsheim stehe bislang noch nicht endgültig fest, "das diskutieren wir noch". Es werde vermutlich auf 20 Prozent Königsheim und 30 Prozent Bubsheim hinaus laufen, der Königsheimer Anteil könne sich verringern.
Die bürgerlichen und kirchlichen Gemeinden haben einen Beirat gegründet, der sich alle drei Monate treffen soll. Auch der Kreisjugendreferent ist dabei. Der Beirat habe nur beratende Funktion und solle den Referenten in die örtlichen Bezüge einbinden, ihn ansonsten aber unabhängig und autonom arbeiten lassen, so Nippgen. Der Referent sei in erster Linie Anwalt der Jugendlichen, "und das soll auch weiter so sein".
Fatima Majsoub
Anmerkung von Lutz Wostatek:
Es freut mich überaus, dass wieder etwas geht in Richtung Jugendarbeit. Hoffentlich kennt der/die JugendreferentIn, sofern überhaupt eine fachlich versierte Person auf dieser Basis gefunden wird, den Unterschied zwischen verbandlicher Jugendarbeit und Streetwork. Vereine die eine hervorragende Jugendarbeit machen haben alle Heuberggemeinden. Die "anderen" Jugendlichen sind die, die Probleme machen.
"Nachgefragt" zum o.g. Artikel vom 10. August 2005
BUBSHEIM/ KÖNIGSHEIM - Die Kirchengemeinderäte von Königsheim und Bubsheim haben sich entschlossen, einen Jugendreferenten anzustellen. Es ist eine Stelle mit 50 Prozent zu einem auf zwei Jahre befristeten Vertrag mit einer Probezeit von sechs Monaten vorgesehen. Wir sprachen darüber mit Bubsheim Bürgermeister Walter Welte :
Wie kam es, dass sich Bubsheim entschlossen hat, eine solche Stelle zu schaffen?
Durch den Verbands-Jugendreferenten Mare Molsner waren wir in Bubsheim damals nicht gut versorgt. Angestellt war er über den Förderverein Lichtblick, gearbeitet hat er dann eigentlich fast nur in Gosheim und Wehingen. Der Verband hatte seinen Anteil gezahlt, da waren wir solidarisch.
Wieso dann jetzt der neue Versuch?
Ja wie kam das ... Das entstand eigentlich über Pfarrer Funk. Er hat sich mit seinen Kollegen in Böttingen über diese Idee unterhalten. Und wir sind ja nie ablehnend der Idee Verbandsjugendreferent gegenüber gestanden. Nur, einer allein kann ja nicht für sieben Gemeinden zuständig sein. Wir haben uns also gefragt: Wie können wir überhaupt einen für Bubsheim finden? Das kann nur in Teilzeit sein, sonst kriegt man niemand. Mit Königsheim zusammen ist das eine Halbtagsstelle. Mir war wichtig, dass der Mann oder die Frau auch in Kirche und Vereine eingebettet sein wird, dass vor allem dann auch über die Kirchengemeinde und Vereine eine Akzeptanz da ist.
Wer ist dann der Arbeitgeber des Referenten?
Das ist die Kirche.
Wie sieht die Finanzierung aus?
Bezahlt wird er über den Landkreis und die Gemeinde. Die teilen sich die Kosten zur Hälfte. Die Kirche hält sich von der Bezahlung her draußen. Es gibt einen neu geschaffenen Projektbeirat, da sind die Bürgermeister der Gemeinden drin. Auf dem Heuberg machen wir so Sachen immer einvernehmlich.
Wie kam die Zusammenarbeit mit Königsheim zustande?
Das ist unsere Nachbargemeinde. Die waren durch Marc Molsner damals genauso wenig berücksichtigt.
Gibt es schon ein Konzept, welche Aufgabe der neue Referent wahrnehmen soll?
Das gibt es. Das macht der Hert Nippken vom Jugendreferat der Kirche. Da haben wir und der Jugendreferent oder die Jugendreferentin dann auch einen Ansprechpartner.
Wenn die Kirche Arbeitgeber ist, wird sie dann die neue Stelle besetzen?
Wir wählen gemeinsam aus.
Ab wann dürfen sich die Jugendlichen in Bubsheim und Königsheim auf den neuen Ansprechpartner freuen?
Die Ausschreibung geht noch im August raus. Dann müssen wir schauen, was kommt, ab wann jemand beginnen kann.
Es fragte Fatima Majsoub
Anmerkung von Lutz Wostatek:
Der allergrößte Fehler des Lichtblicks war damals, als wir mit den Verbandsgemeinden den Kooperationsvertrag unterzeichneten zu meinen, die Bürgermeister des Heubergs wollen Jugendarbeit aus Überzeugung. Daraufhin haben wir die Sache angepackt und mal mit einem Jugendreferenten begonnen. Dass dieser eine Mann für sieben Gemeinden zu wenig war, war jedem klar. Doch wenn überzeugte Unterstützung von den Gemeinden gekommen wäre, wenn Ehrenamtliche geholfen hätten, wenn Marc Molsner nicht in einigen Rathäusern als lästiger Bittsteller gesehen worden wäre, dann würde er vielleicht heute noch erfolgreiche Jugendarbeit auf dem Heuberg machen.
Marc Molsner hatte den äußerst schwierigen Zugang in die russische Spätaussiedler-Gruppe gefunden. Doch wenn die Zusage für Vorarbeiten durch die Gemeinde Bubsheim monatelang zu keinem Ergebnis führt, dann wird auch ein professioneller Jugendreferent zur unglaubwürdigen Witzfigur in deren Augen.
Ich hoffe und wünsche, dass Bubsheim und Königsheim etwas zustandebringen. Denn wenig ist viel mehr als nichts!
Über den Artikel im Heuberger Bote
"52 Jugendliche wollen sich in neuem Gosheimer Verein engagieren"
vom 28. Februar 2004
Mit
"Des freut mich sakrisch!" wird die Freude des Gosheimer Bürgermeisters Bernd Haller dokumentiert. Die stolze Anzahl von 52 Jugendliche folgten dem Aufruf zu einer Infoveranstaltung zur Gründung eines Jugendvereins. Dies zeigt wie groß der Leidensdruck in Gosheim doch ist, endlich wieder etwas für "alle" Jugendlichen auf die Beine zu stellen.
So erfreulich diese Initiative für Gosheim ist, so betrüblich sind andere Aspekte. Diese engagierten Jugendlichen sind nicht diejenigen, die die Probleme verursachen. Wie zumeist wohl schon in anderen Vereinen, so werden sie auch hier ihren Platz suchen und finden. Werden sie, wie angekündigt, von Mitgliedern des Gemeindrates angeleitet, so kann dieser Jugendverein eine tolle Sache werden. Ich hoffe die etablierten Vereine sehen hierin nicht auch wieder eine "lästige Konkurrenz".
Anmerkung von Lutz Wostatek:
Doch wo bleiben die Randgruppen? Sollten diese mit ihrer lückenhaften Sozialisation in diesen Verein hereindrängen, so kann die Betreuung für Laien schnell zur echten Last werden. Vermutlich wird nichts anderes übrig bleiben, als diese dann noch weiter an den Rand zu drängen.
Über die anderen Heuberggemeinden weiß nicht einmal die Presse etwas zu berichten.
Stand vom 9. September 2003
Gemeinderatssitzung vom 8.9.2003
Die Gemeinden Wehingen und Gosheim haben die Anstellung eines Schulsozialarbeiters für der Grund- und Hauptschule Wehingen sowie Jura- und Lembergschule in Gosheim beschlossen. Es wird gehofft, ab Schuljahresbeginn 2004/2005 starten zu können. Diese mit 50.000,- Euro angesetzte Stelle wird mit 20.000,- Euro vom Landkreis, der auch der Anstellungsträger sein soll, bezuschußt.
Dieser "Hilfslehrer" wird eine wichtige Aufgabe zur Sozialisation der Kinder in der Schule erfüllen. Doch die Probleme auf der Straße werden dadurch nicht gelöst.
Artikel im Heuberger Bote
vom 25. August 2003
Liebend gerne hätte ich einmal einen solchen Artikel über eine, oder besser alle Heuberg-Gemeinden gelesen :
Jugendpflege: Vorbehalte ausgeräumt
AlXHEIM (wro)- Nun gibt es für den Ortschaftsrat Aixheim keinen Zweifel mehr Die Jugendarbeit der Aldinger Teilgemeinde soll zusammen mit Aldingen und Denkingen in einem gemeinsamen Jugendreferat eingebettet werden.
In seiner jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates räumten die Jugendreferenten Nadja Steiger und Marc Molsner die letzten Vorbehalte aus und gaben einen detaillierten Überblick über eine effektive Jugendarbeit.
Ortsvorsteher Alfred Efinger erinnerte die Räte daran, dass sich in den ersten Diskussionen vor etwa drei bis vier Jahren zum Thema professionelle Jugendarbeit im Ort sowohl der Ortschaftsrat als auch die Aixheimer Bevölkerung noch schwer getan hatten. Für Aixheim sah man damals noch keinen aktuellen Bedarf, weil man überwiegend die Ansicht vertreten hatte, dass die sehr engagierte Jugendarbeit in den Vereinen und der Kirche absolut ausreichen würde.
Zwischenzeitlich habe man aber mit den Vertretern der Vereine intensive Gespräche geführt und als Resümee festhalten können, dass die hauptamtlichen Jugendarbeiter mehr als Hilfe und weitreichende Unterstützung empfunden würden denn als mögliche Konkurrenz. Die professionelle Jugendarbeit wird daher ausdrücklich befürwortet. Ein Fazit, das auch beim Ortschaftsrat zu einem Sinneswandel führte, der sich dann für die Anstellung der Jugendreferenten und der Aixheimer Betreuung entschied.
In der Erläuterung der Grundzüge ihrer Arbeit berichteten Steiger und Molsner, dass sie einen überaus positiven Eindruck gewonnen hätten von der angenehmen Atmosphäre im Aixheimer Jugendtreff "Exit", wo es sicherlich sehr viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit geben würde. Die Profis stellten auch das "Treff-Net" vor, die Vernetzung der Jugendräume im gesamten Landkreis Tuttlingen.
Zu den Jugendreferenten selbst bestätigten sie, dass es wohl richtig sei, wenn sie von den Jugendlichen als ihr spezieller "Anwalt" angesehen und so auch angesprochen würden. So würden die Jugendreferenten den Jugendlichen gern Hilfe anbieten zum Beispiel bei der Schaffung des neuen Basketballplatzes am Rande des künftigen Festplatzes. Derzeit laufe ein Streetdance - Projekt und Workshop für Mädchen an. Mit Überraschung habe man dabei festgestellt, wie viel allein in Aixheim in Sachen Jazztanz angeboten werde, ideal für eine effektive Zusammenarbeit.
Die Bitte der Jugendreferenten an die Räte war, künftig bei allen möglichen Problemen mit Jugendlichen eingeschaltet zu werden, um ein intensivere Verbindung zu den Jugendlichen zu bekommen. Die Hilfestellung vielerlei Jugendangelegenheiten war denn auch die derzeitige Situation im "Exit", die einigen Ortschaftsräten zu denken gab. Hier boten die Jugendreferenten ihre Vermittlerrolle an, um Themen wie Öffnungszeiten oder Alkoholausschank zu entschärfen.
von Lutz Wostatek ins Internet gestellt.